Kurzer Geschichtsabriss

 

Kurzer Geschichtsabriss

Weder die in Israel lebenden Juden noch die Siedler, welche illegal auf palästinensischem Gebiet leben, dürfen für die Verbrechen der israelischen Regierungen mit Vertreibung, Leid und Leben bestraft werden. Natürlich muss eine Lösung gefunden werden, welche zwar wirkliche Verbrecher gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft zieht, aber die Mitläufer und Gutgläubigen nicht der Rache der Gepeinigten überlässt. Aber bevor wir zu der einzigen denkbaren gerechten Lösung kommen, hier zunächst ein kleiner geschichtlicher Abriss, um das Verständnis für die vom Mainstream in Deutschland abweichende Meinung in den arabischen Ländern zu stärken. Warum ist die Bevölkerung der arabischen Länder seit der Gründung Israels so feindlich gegen das Land eingestellt?

Vorausgeschickt sei, dass Israel behauptet, der Staat aller Juden weltweit zu sein. Unabhängig davon, welche Nationalität diese haben. Also wer der jüdischen Religion angehört, so der israelische Staat, sei quasi automatisch auch Bürger des Landes. Das sehen immer mehr jüdische Menschen anders. Sie erkennen Israel nicht als ihren Staat an, sondern bekennen sich als Bürger des Staates, in dem sie leben und dessen Staatsangehörigkeit sie besitzen. Sie trennen Religion und Staatsangehörigkeit. Was sie aber leider nicht davor schützt, besonders in arabischen Ländern für die Verbrechen der Staatsführung Israels mit verantwortlich gemacht zu werden.

Hieraus entsteht dann in Deutschland die These, dass Araber grundsätzlich antisemitisch seien, und diesen Antisemitismus nach Deutschland importiert hätten [i]. Unbeeindruckt von der Tatsache, dass vor der Gründung Israels Juden in den arabischen Ländern durchaus friedlich leben konnten.

Nun zur Gründung Israels, und wie sich der arabische »Antisemitismus« entwickelte. Entgegen dem verbreiteten Mythos, und dem Eindruck, der mit Reden im Bundestag erzeugt wurde, erschufen nicht die Vereinten Nationen den Staat Israel. Sondern die Entwicklung der Staatengründung verlief wie folgt:

Ende der 1940er Jahre übergaben die Briten ihr »Mandat« des Völkerbundes, also die Reste der Kolonialmacht über Palästina, an die neu gegründeten Vereinten Nationen. Die UNO gründete ein Komitee, das über die »zukünftige Regierung von Palästina« berichtete. Der Bericht der Mehrheit bildete die Basis der Resolution 181 der UN-Generalversammlung, welche die Gründung eines Staates Palästina, eines Staates Israel und eines internationalen »Sonderstatus« für Jerusalem [Anmerkung: Sollte gemeinsam genutzte Hauptstadt der beiden Nationen werden] empfahl [ii].

Obwohl die Bevölkerung Palästinas im Jahr 1946 zu 65 % palästinensischen und 33 % israelischen Ursprungs war, »ohne klare territoriale Abgrenzung  (…) der beiden Gruppen in großen Teilen der aneinandergrenzenden Gebiete«, empfahl das Komitee unfairerweise, dass das Gebiet von Israel 55,5 % des gesamten Territoriums von Palästina umfassen sollte.

Die Ungerechtigkeit gegenüber der Bevölkerung von Palästina begann daher mit einem unausgewogenen UN-Bericht und einer eben solchen Resolution als Folge des noch nicht überwundenen Kolonialdenkens und des Einflusses der ehemaligen Kolonialmächte auf die UNO.

Außerdem war das Ergebnis seinerzeit durchaus umstritten. Die am 29. November 1947 verabschiedete Resolution 181 wurde mit 33 Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen angenommen [iii]. Sowohl Großbritannien als auch die UNO ließen dann die gewalttätigen Gruppen von Israel ihre schmutzige Arbeit verrichten.

Am 14. Mai 1948, rief David Ben-Gurion, der Kopf der Agentur Israels, die Gründung des Staates Israel aus. Er wurde unmittelbar von den Regierungen der USA, dann der Sowjetunion und graduell von vielen anderen Staaten anerkannt. Fast ein Jahr später wurde Israel als Mitglied der UNO aufgenommen. Obwohl 25 Staaten Israel nie anerkannt hatten, während sieben Länder nachträglich ihre Anerkennung zurückzogen [iv].

Sowohl im Vorfeld als auch während der Deklaration sah man eine furchtbare Welle der Gewalt von Israel gegen arabischstämmige Menschen von Palästina, welche »Nakba« (Die Katastrophe) (…) genannt wurde, während derer aus Hunderten von Dörfern Menschen Palästinas aus einem Gebiet vertrieben wurden, das sie heute »Palästina 1948« nennen [v], [vi].

Der Beginn der ethnischen Säuberungen

Der israelische Historiker Ilan Pappe hat die Operation der ethnischen Säuberung und insbesondere seine Planung ausführlich dokumentiert. Sie zielte auf einen »vierten und abschließenden« Plan im März 1948 ab, mit dem »das Land als Ganzes ethnisch gesäubert sein sollte«. Ben-Gurion, der Leiter der Operation, glaubte, dass 80 bis 90% des Territoriums des britischen Mandatsgebietes benötigt würde, und sagte 1947, dass »nur ein Staat mit mindestens 80 % Menschen mit der jüdischen Religion« ein »existenzfähiger und stabiler [religiöser] Staat« sein könnte [vii].

Um dies zu erreichen, rief der Plan C dazu auf, die politischen Anführer von Palästina zu töten, ebenso wie höhergestellte Beamte, Aufrührer und finanzielle Unterstützer, und die Transportwege, Wassermühlen, Mühlen, Dörfer, Klubs und Cafés zu zerstören [viii]. Der vierte und finale Plan (Plan Dalett, 10. März 1948) fügte hinzu:

»Diese Operationen können wie folgt ausgeführt werden: Entweder durch die Zerstörung der Dörfer (indem sie in Brand gesetzt, gesprengt werden und durch Verlegung von Minen in den Trümmern), speziell jener Bevölkerungszentren … Im Fall von Widerstand muss dieser durch die Streitkräfte ausgelöscht, und die Bevölkerung aus dem Staatsgebiet vertrieben werden.« [ix], [x].

Das Ergebnis, beispielhaft hervorgehoben sei das Deir Yassin Massaker vom 9. April, bei dem 107 Dorfbewohner getötet wurden, war eine Serie von Vertreibungen, in denen 531 Dörfer und 11 Städte zerstört, und 800.000 Menschen zu Flüchtlingen wurden [xi].

Die Gründung von Israel war daher auf einem partiellen Völkermord und ethnischer Säuberung der nicht der jüdischen Religion angehörenden Bevölkerung von Palästina gebaut worden.

Viel später berichtete der ehemalige Präsident des Weltkongresses der Juden, Nahum Goldmann, dass sein Kollege David Ben Gurion gesagt hatte:

»Warum sollten die Araber Frieden machen? Wenn ich ein arabischer Führer von ihnen sei, könnte ich niemals bereit sein, mit Israel Frieden zu schließen. Das ist ganz natürlich: Wir haben ihr Land genommen … Sie sehen nur eine Sache: Wir sind gekommen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie das akzeptieren? Sie mögen es vielleicht in ein oder zwei Generationen vergessen, aber im Augenblick gibt es dafür keine Chance.« [xii]

Die Anfangsprobleme Israels

Und wie Goldmann vermutete wurde der neue Staat Israel von seinen mit den Menschen von Palästina verwandten Nachbarn, die nun eine große Zahl von Flüchtlingen aufgenommen hatten, nicht akzeptiert. Aber Israel hatte auch von Beginn an interne Probleme. Da gab es den fehlgeschlagenen Versuch, eine Verfassung zu vereinbaren, dann den Ausweg eine Reihe von »Grundgesetzen« zu erschaffen, die einige Prinzipien etablierten, während andere Probleme ungelöst blieben.

Zwei Schlüsselargumente für einen rassistischen Staat wurden festgehalten: Flucht und »Rückkehr aus dem Exil«. Das heißt, Flucht vor dem Genozid der Nazis und der Verfolgung in Europa und Rückkehr in das angebliche Land der Vorfahren.

In seiner Unabhängigkeitserklärung wird Israel ein »Staat der Immigration der Religion von Israel« genannt. Das israelische »Gesetz der Rückkehr«, entworfen von Ben Gurion »im Schatten des Mordprogroms gegen die Religion«, argumentierte, dass »wen auch immer die Nazis einen Israeli nannten, und wer in die Todeslager geschickt wurde, dem muss ein Zufluchtsort angeboten werden« [xiii], [xiv].

Die meisten der frühen Führer von Israel kamen aus osteuropäischen Familien. Sie und ihre Familien waren vor dem Zweiten Weltkrieg nach Palästina immigriert. Ben Gurion versuchte, niemals anders zu definieren, wer ein Jude war. Es war klar, dass die meisten folgenden europäischen, russischen und Juden aus den USA, die das Privileg der Migrations-Regelung nutzten, nie »in die Todeslager« geschickt worden waren.

Darüber hinaus gibt es Berichte, wie Israel in der ganzen Welt für die Siedlungen in den besetzten Gebieten Siedler sucht, und diesen nach der Konversion kostenlos palästinensisches Land anbietet. Einzige Bedingungen: Konversion zum Judentum [xv], [xvi].

Religiöse und im Grunde rassistische Töne wurden mit der Idee hinzugefügt, dass dieses Gesetz dem »Einsammeln von Exilanten« diente, basierend auf dem Mythos, dass die Vorfahren aller Juden Israels aus der Levante im siebten Jahrhundert nach Christus vertrieben worden seien. Historische und genealogische Beweise wurden dann bei dem Versuch angeführt, die gemeinsame Abstammung nachzuweisen. Während dann später in der ganzen Welt Einwanderer für die besetzten Gebiete gesucht wurden, die sicher keinerlei Bezug zum Narrativ »Einsammeln von Exilanten« hatten.

Die Rassenwissenschaft von Israel

Eine Rassenwissenschaft von Israel wurde den Bedürfnissen des politischen Projektes angepasst. Konventionelle Historiker aus Israel pflegen die Behauptung, dass alle Religionszugehörige eine gemeinsame genetische Abstammung aus der Levante hätten [xvii].

Diese Theorie versucht, europäische (Aschkenasi) und mediterrane (sephardische) Juden mit jenen der Levante zu verknüpfen. Es wird behauptet, dass jene, die nach der Zerstörung des zweiten Tempels durch die Römer aus Palästina vertrieben wurden, in das Exil entlang des Rheins und in andere Teile Europas gegangen seien.

Das Weltjudentum wurde im Laufe des 21. Jahrhunderts auf 13 Millionen Mitglieder geschätzt, davon 5,7 Millionen in den USA, 4,7 Millionen in Israel, aber alle sollen biologisch mit den Vorfahren in der Levante verwandt sein [xviii]. Als Auswirkung könnte gesagt werden, dass die europäischen Mitglieder der Religionsgemeinschaft in die Heimat ihrer Vorfahren »zurückkehren« [xix], [xx].

Dieser »Konsens« unter den Historikern von Israel wurde jedoch ernsthaft unterminiert. Professor Shlomo Sand ging in seinem Buch »The Invention of the Jewish People»[xxi] der früheren Idee nach, dass palästinensisch-arabische Dorfbewohner von jüdischen Bauern abstammten. Dies war von den frühen Vertretern der Zionisten wie David Ben Gurion und Chaim Weizmann erklärt worden, als sie mit arabischen Palästinensern vor der Gründung des Staates Israel, gemeinsame Sache machten.

Sand konnte kaum Beweise dafür, oder für das eines »kollektiven Exils« finden. Er ging dann dazu über zu argumentieren, dass europäische Menschen von Israel höchstwahrscheinlich Nachkommen jener Menschen seien, die das Ergebnis von Massenbekehrungen im Nordosten der Türkei, Europas und Nordafrikas waren [xxii], [xxiii].

Diese Erklärung wird von vielen Historikern unterstützt, die beobachtet hatten, dass Millionen Juden in den weit entlegenen Teilen des römischen Imperiums gelebt hatten, und diese die große Mehrheit außerhalb von Judäa darstellten. Judentum war auch ein Glauben, der »in den Jemen, nach Äthiopien, Indien und China« exportiert wurde. Über einige von ihnen entwickelte sich der Mythos der »verloren gegangenen Stämme« [xxiv].

Die »Rheinland Theorie« versuchte, die Verbindung zwischen europäischen Juden und denen in Palästina zu erhalten, ihr wurde jedoch durch die »Khazar Theorie« widersprochen, die von einer Massen-Konversion im Kaukasus ausging.

Andere Gründe für die noch weiter verbreiteten Ursprünge europäischer Juden ziehen genetische, linguistische und dokumentatorische Beweise heran. Das Judentum, so scheint es, war früher weitaus missionarischer als es heute ist. Beweise für »massenhafte Konversion« unterminieren den Anspruch der »gemeinsamen Ahnen«-Theorie und unterstützen die Sichtweise, dass Judentum (wie das Christentum) sich mehr als Religion denn durch rassische Migration verbreitete [xxv], [xxvi]. Dennoch wurde das Judentum, politisch begründet, so zu einer überreligiösen Identität.

Eran Elhaik benutzte die Technologie der geografischen Bevölkerungsstruktur (GPS) um den geografischen Ursprung von Jiddisch, der Sprache der aschkenasischen Juden zu erforschen. Seine Ergebnisse beziehen sich auf einige gemeinsame genetische Anomalien von iranischen und aschkenasischen Menschen, die, was genetisch bewiesen wurde, aufzeigen, dass aschkenasische DNA eine Mischung der DNA von Juden im Iran, in Griechenland und dem Nordosten der Türkei ist.

Noch dramatischer ist, dass andere zu dem Schluss kamen, dass zum Zeitpunkt der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahr 70 nach Christus, mehr als 90 % der Juden außerhalb Judäas gelebt hatten, hauptsächlich im südlichen Teil Europas [xxvii]. Ihre DNA-Analyse zeigt, durch Haplo-Gruppen-Beweis mütterlicherseits, dass die wichtigsten Quellen aschkenasischer mitochondrialer DNA »Ahnen im prähistorischen Europa haben, eher als im Nahen Osten oder im Kaukasus … deshalb wurde die große Mehrheit der aschkenasischen mütterlichen Linien nicht aus dem Levante eingebracht, wie allgemein angenommen, ebenso wenig aus dem Kaukasus, wie manchmal vorgeschlagen, sondern innerhalb Europas assimiliert[xxviii].

Dieser Beweis einer größeren Diversität von Juden, außerhalb des Levante ist sehr stark. Dennoch war die zionistische Anstrengung, eine loyale Rassen-Wissenschaft zu konstruieren, die das zionistische Projekt untermauern könnte und die Herrschaft des »Rechts auf Rückkehr«, noch signifikanter. Diese Anstrengungen privilegieren Juden, wenn auch ohne jeden Anschein von Wissenschaftlichkeit, und schließen palästinensische Araber aus. Letztere werden oft einfach als unzivilisierte Menschen ohne Kultur oder Recht beschrieben.

Es ist eine furchtbare Ironie, dass jüdische Menschen, die so sehr unter Rassentheorie und genozidalen Praktiken in Europa gelitten hatten, nun selbst Rassenmythen begründen, um ihr koloniales Projekt zu rechtfertigen.

Die Rassenwissenschaft wurde für viele Zionisten zur Besessenheit, so wie für die Verfolger der Juden im Nazi-Deutschland. Eine besondere Art von Mensch mit speziellen Rechten und einer historischen Mission, war immer eine daraus resultierende Lehre.

Heute sind diejenigen, die am wütendsten gegen Kritiker dieser Rassenwissenschaft agitieren sowohl Teile der orthodoxen Zionisten als auch Neo-Nazis. So lehnt der ehemalige Ku-Klux-Klan-Anführer David Duke zum Beispiel die Idee ab, dass Judentum religiös und nicht in der Rasse begründet sei. Er unterstützt den Konsens der Zionisten, der die essenzialistische Idee aufrechterhält, dass Juden eine separate Rasse seien [xxix]. Eine solche »Wissenschaft« dient dem rassistischen Ziel, jene außerhalb der speziellen Klasse zu diskriminieren.

Deshalb sehen wir erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen dem essenzialistischen Rassismus, z.B. des Nazi-Ideologen Julius Streicher und des zionistischen Historikers Benzion Netanjahu. Sie erschufen vergleichbare Klassen von überlegenen und unterlegenen Menschen, während sie ihre »rassischen« Feinde dämonisieren. In beiden Fällen legte diese Ideologie die Grundlage für ethnische Säuberungen und Praktiken des Völkermordes. (Für Einzelheiten siehe Derfner [xxx].)

Die Unfähigkeit des jüdischen Staates klar zu definieren wer Jude ist, hat zu signifikanten internen Spannungen geführt, auch wenn zum Zweck der Vergabe der Staatsbürgerschaft diese Aufgabe der Überwachung orthodoxen Rabbis übergeben wurde. Die jüdische Bevölkerung Israels soll aus ca. 47 % europäischen, 30 % sephardischen Anteilen und zu 23 % aus dem Levante kommen [xxxi], wird also durch europäische Juden dominiert.

Darüber hinaus gibt es eine große Gruppe von ca. einer Million russischer und ukrainischer Migranten, die nach der großen Depression in Russland in den 1990er Jahren zugewandert waren. Sie waren von der Elite Israels gerne aufgenommen worden, da sie halfen, das Zahlenspiel mit den jüdischen Arabern zu gewinnen, obwohl es so schien, dass viele von ihnen Wirtschaftsmigranten waren. Bei ihrer Ankunft wurden ca. die Hälfte von ihnen nicht als jüdisch angesehen, weshalb sie sich einem Konversionsprozess unterziehen mussten, als Voraussetzung für den Erhalt der Staatsbürgerschaft [xxxii].

Der Druck nicht-jüdischer Immigranten zusätzlich zur wachsenden arabischen Population in Palästina, sollte den Druck auf Israel erhöhen, sich zwischen einem »jüdischen Staat« und einer Demokratie entscheiden zu müssen [xxxiii].

Über einen ganz aktuellen Auswuchs der zionistischen Rassentheorie konnte man durch die Äußerungen des Bildungsministers Rafi Peretz Anfang Juli 2019 erkennen. Er nannte interreligiöse Ehen von US-Juden einen »zweiten Holocaust«.

»Israels neu ernannter Bildungsminister Rafi Peretz sagte nach Angaben von drei Personen, die im Raum waren, in einer Kabinettsitzung am 1. Juli, dass die Anzahl an interreligiösen Ehen unter US-Juden wie 'ein zweiter Holocaust' sei.« [xxxiv]

Zu der Äußerung kam es, als in der Sitzung Dennis Ross, der Vorsitzende des »Jewish People Policy Institute« und ehemaliger hoher Beamter unter Obama, Bush und Clinton, über Tendenzen in den jüdischen Gemeinden in der ganzen Welt, aber ganz besonders in den USA berichtete.

Tatsache ist, dass interreligiöse Ehen, die in Israel durch das »Chief Rabbinate« abgelehnt werden, in der Regel im Ausland geschlossen werden.  Interreligiöse Ehen werden von führenden Politikern der Regierung als Vergiftung der Reinheit bezeichnet, und es wird vom »Schmerz der Assimilierung weltweit, welche das jüdische Volk aufzehrt« gesprochen. [xxxv]

Die Angst die hier zum Ausdruck kommt beruht auf der Tatsache, dass, wenn das Judentum als Religion, und nicht als ethnische Volksgruppe angesehen wird, der Anspruch noch schwerer durchzusetzen ist, diese Gruppe mit Apartheidgesetzen zu bevorzugen.

Zionisten versuchen oft, jüdische Menschen für ihr Anliegen einzusetzen und andere des Rassismus zu beschuldigen, wenn sie Israel in Opposition gegenüberstehen. Dies verlangt nach einer eigenartigen Logik. So behauptet zum Beispiel Julie Nathan, Für Forschung verantwortlicher Beamter des Exekutivrats der Juden Australiens: »Zionismus kann nicht vom Judentum losgelöst werden … Zionismus ist eine intrinsische Komponente des Judentums« [xxxvi]. Eine These, die von über 15000 Juden bei einer Veranstaltung im Jahr 2018 in den USA noch einmal sehr nachdrücklich zurück gewiesen wurde [xxxvii].

In dieser zionistischen Sichtweise der Welt bedeutet jeder Ruf nach dem Ende des »kolonialen Apartheid-staates« die »ethnische Säuberung« jüdischer Menschen [xxxviii]. Deshalb wird die Ablehnung des angeblichen »Existenzrechts« des jüdischen Apartheidstaates fälschlicherweise als genozidale Bedrohung der jüdischen Menschen dargestellt.

Die ethnischen Säuberungen in Palästina haben sich im Laufe der Zeit verändert, aber ihre Ziele bleiben die gleichen. Der oft zitierte »Yinon Plan« von 1982 war nicht so sehr ein Plan denn eine Wiederholung der früheren zionistischen Ambitionen, ein »Groß-Israel« (Eretz Israel) zu erschaffen, einen jüdischen Staat, der sich ausdehnt »von den Ufern Ägyptens [den Ufern des Nils] bis zum Euphrat« [xxxix].

Oded Yinon, ein hochrangiger Berater Israels, schrieb von einer Krise der Zivilisation des Westens während des Kalten Krieges, wie er sie nannte, bei der Israel seinerseits nur »als Staat überleben konnte«, wenn es die »enormen Chancen« ergriffe und sein Staatsgebiet zulasten einer zerstrittenen »moslemisch-arabischen Welt« ausweitete. Von Letzterer behauptete er, sie sei gebaut »wie ein provisorisches Kartenhaus, von Ausländern zusammengestellt« [xl]. Er erkannte nicht, dass Israel ganz entschieden von Ausländern erschaffen worden war.

Der »Allon Plan«, der die Parameter bestimmte, um die besetzte Westbank zu absorbieren, wurde dem Kabinett Israels im Nachgang des zionistischen Sieges im Krieg von 1967 vorgelegt. Arbeitsminister Yigal Allon widersetzte sich der Idee, das Palästinenserproblem an Jordanien zu delegieren, unter der Einsicht, dass das Königreich kein zuverlässiger Partner sein konnte. Stattdessen, so schlug er vor, sollte Israel beginnen, in der Westbank einen von Israel kontrollierten Streifen entlang des Jordans zu errichten, in dem permanente jüdische Kolonien (»Siedlungen«) gebaut werden sowie Armeebasen, die strategisch überall auf dem Gebiet der Palästinenser platziert werden sollten.

Er sagte »das Letzte was wir tun dürfen, ist, einen Inch der Westbank zurückzugeben« [xli], [xlii]. Auf dieser Basis könnten Verhandlungen für eine separate und untergeordnete Palästinenser-Einheit begonnen werden [xliii]. Dieser Plan wurde im Kabinett Israels nicht angenommen, wurde aber mit seinem ursprünglichen Ziel der Kolonialisierung von 40 % der Westbank de facto die aktive Politik für die nächsten Jahre  [xliv].

Unmittelbar nach dem Konflikt von 1967 begann Israel, illegale Siedlungen zu bauen und palästinensische Wohnungen im besetzten Ost-Jerusalem zu zerstören. Jedoch hatte die UNO seine Position gegenüber den Bewohnern Palästinas in Ost-Jerusalem, die seit 1967 unter aggressiver israelischer Besetzung leben, und dadurch von der 4. Genfer Konvention geschützt sind, nicht verändert [xlv].

Die UNO-Sicherheitsrat-Resolution 242 von 1967 forderte den »Rückzug der bewaffneten Streitkräfte Israels von dem während des letzten Konfliktes besetzten Territoriums« und betont »die Unzulässigkeit der Übernahme von Gebieten durch Krieg« [xlvi].

Unter Nichtbeachtung dieser Resolution, begannen aufeinanderfolgende Regierungen Israels, die besetzten palästinensischen Territorien zu kolonialisieren. Eine Reihe von Maßnahmen kam dabei zum Einsatz, wie erzwungener Verkauf, Beschlagnahme für staatliche Zwecke sowie Beschlagnahme als Bestrafung. Die große Zahl von Zubringerstraßen, Militärbasen und Pufferzonen vergrößerten die Gebiete, die durch die Kolonien in Beschlag genommen wurden. Gut Informierte schätzen, dass heute unter grober Verletzung internationalen Rechts über 60 % der Westbank in Besitz genommen wurden (kategorisiert unter israelischem Recht als »Kategorie C« zur ausschließlichen Nutzung durch Israelis).

Das betrifft über 200 Kolonien, sowohl »autorisierte« als auch »nicht autorisierte«, in denen inzwischen rund 700.000 Israelis leben, von denen über 200.000 in jenen Teilen der Westbank rund um Jerusalem wohnen, die erst kürzlich durch eine Trennmauer in Besitz genommen wurden [xlvii], [xlviii].

Nach dem erzwungenen Rückzug Israels aus dem Süd-Libanon im Jahr 2000, entschied Tel Aviv, sich auf eine fortwährende Einkreisung und Beherrschung der Westbank und Gaza zu konzentrieren. Israel begriff, dass es in der post-kolonialen Welt, Grenzen für die ethnischen Säuberungen von 1948 und 1967 gibt. Die ständig ausgeweitete Kolonialisierung und die Aufstände trugen dazu bei, sowohl die Oslo-Vereinbarungen als auch eine »Zweistaaten-Lösung« zu diskreditieren [xlix].

In diesem Kontext hatte Israel begonnen, seine berüchtigte, 700 km lange »Trennmauer« zu bauen, die angeblich Israelis vor palästinensischem »Terrorismus« schützen soll, aber auch weitere Gebiete Israel einverleibte. Die israelische Regierung ignorierte die Meinung der Berater des Internationalen Strafgerichtshofes, die besagt, dass diese Mauer ein Bruch des Völkerrechts ist [l].

Diese Mauer ist heute ein System mehrfacher Zäune mit einer im Mittel 60 Meter breiten Verbotszone und Betonmauern innerhalb der städtischen Bereiche. Sie schneidet tief in das Westjordanland ein, schließt das ganze palästinensische Ost-Jerusalem ein, und verbindet sich mit der großen Kolonie Adumim. Die Mauer schließt circa 100000 Palästinenser in Enklaven ein, und trennt viele von ihrem Landeigentum, ihren Häusern und Arbeitsplätzen. Kolonisten haben privilegierten Zugang zu den meisten Toren und Straßen, die die Mauer durchqueren, was den Apartheidcharakter Israels noch verschärft [li].

Die Gebiete der »Zone A« (nur für Araber erlaubt), ist eine Reminiszenz der »Bantustans« in der Apartheid Süd-Afrikas. Erstellt als Ersatz für Rassengleichstellung, bildeten diese Kommunen mit regierungsähnlichen Rollen, wie zum Beispiel die der derzeitigen Palästinensischen Autonomiebehörde. Einen »unabhängigen« Status vorgaukelnd, sonderten die »Bantustans« tatsächlich schwarze Südafrikaner aus und raubten ihnen ihre Staatsbürgerschaft. Ihre Anführer wurden als »Marionetten des Apartheid-Regimes« abgelehnt [lii].

Die derzeit besetzten Gebiete von Palästina zeigen sich bemerkenswert ähnlich, als isolierte, nicht lebensfähige Inseln, abhängig von und kontrolliert durch den Kolonial-Staat.

Zionisten sehen das anders. Israelis und die jüdische Bevölkerung werden ermutig zu glauben, dass in kolonialer Manier, militärische Eroberung Israel ermächtige, arabisches Land in Besitz zu nehmen. Außerdem hätte diese koloniale Idee nichts mit dem derzeit geltenden Völkerrecht zu tun.

(Der größte Teil des Textes aus diesem Kapitel stammt von Tim Anderson aus meinem Buch »Schattenkriege des Imperiums – Die Zukunft Palästinas«)

***

Dass die israelischen Regierungen versuchen, die Geschichte der Nakba auszulöschen, wie einst die Pharaonen, welche Steinmetze beauftragten, Beschriftungen von Stelen zu löschen, beschreibt Hagar Shezaf in einem Artikel in Haaretz.

Sie erklärt, dass Teams vom Verteidigungsministerium eingesetzt werden, um lokale Archive zu durchsuchen und von Beweisen für die Nakba zu »reinigen«. Flüchtlinge, die keine Unterlagen für ihre Ansprüche nachweisen können, haben es natürlich schwerer, vor eventuellen zukünftigen Gerichten ihre Rechte durchzusetzen. Aber es geht um viel mehr. Es geht auch darum Morde, Massaker »ungeschehen« zu machen, und falsche Narrative über die erste ethnische Säuberung zu unterstützen.

»Vor vier Jahren wurde die Historikerin Tamar Novick durch ein Dokument aufgerüttelt, das sie in der Akte von Yosef Vashitz von der arabischen Abteilung der linken Mapam Partei fand, und zwar in den Yad Yaari Archiven in Givat Haviva. Das Dokument, das anscheinend Ereignisse beschrieb, welche während des Krieges von 1948 stattfanden, begann wie folgt:

'Safsaf [ehemaliges palästinensisches Dorf in der Nähe von Safed] – 52 Männer wurden gefesselt, einer an den anderen gebunden, eine Grube wurde ausgehoben und sie wurden erschossen. Zehn bewegten sich noch. Frauen kamen und baten um Gnade. Es waren 61 Körper, drei Fälle von Vergewaltigungen, eine östlich von Safed, ein Mädchen, 14 Jahre, vier Männer erschossen und getötet. Von einem schnitten sie seine Finger ab, um den Ring zu nehmen.'

Der Verfasser fährt weiter fort, zusätzliche Massaker, Plünderungen und Misshandlungen zu beschreiben, die von den israelischen Kräften während des Unabhängigkeitskrieges begangen wurden. 'Da ist kein Name auf dem Dokument und es ist unklar, wer dahinter steckt', erklärt Dr. Novick Haaretz. 'Es hört außerdem plötzlich auf. Ich halte das für sehr beunruhigend. Ich wusste, dass mich das Auffinden eines solchen Dokumentes verantwortlich macht, herauszufinden, was passiert war.'« [liii]

Der Artikel beschreibt dann die weiteren Aktionen der Historikerin, um Klarheit über die Ereignisse zu gewinnen. Sie stellte jedoch bei ihren Nachforschungen fest, dass plötzlich Dokumente verschwunden waren, deren Existenz vorher bekannt geworden waren. Sie hatte das zunächst für ein Versehen gehalten, bis sie herausfand, dass Teams des Verteidigungsministeriums systematisch nach solchen Dokumenten suchen um sie aus den Archiven zu entfernen.

»Seit dem Beginn des letzten Jahrzehnts haben Gruppen des Verteidigungsministeriums Israels historischen Archive durchsucht und historische Dokumente entfernt. Aber es waren nicht nur Papiere über Israels Nuklearprogramm oder Papiere über die Auslandsbeziehungen welche »beerdigt« wurden: Hunderte von Dokumenten wurden versteckt, als Teil eines systematischen Versuchs, Beweise für die Nakba unsichtbar zu machen.«  [liv]

Der Bericht enthält dann das Geständnis des Verursachers der Dokumentensuche und »Begrabung«. Yehiel Horev gestand Haaretz, dass er das Projekt gestartet hatte, um einen Aufstand der arabischen Bevölkerung zu verhindern, den er befürchtet hatte, sollten die Dokumente bekannt werden.

Auch ein wichtiges Dokument, das bereits 1986 zu einem Artikel über die ethnische Säuberung geführt hatte, wurde entfernt. So wie viele andere, die auch Informationen über Befehle und Anweisungen der israelischen Kräfte sowie Beschreibungen der Begründung für die Verbrechen enthalten hatten. Und so führt der Artikel in die Abgründe von Vertreibung, Ermordung und den anschließenden Versuch, die Geschichte umzuschreiben.

In einem Leitartikel nahm die israelische Zeitung Haaretz zur Nakba Stellung. Es war eine Antwort auf die Versuche, diese Verbrechen der ethnischen Säuberung, also von Massenmorden und Vertreibungen, zu verdrängen. Genau das konnte man auch bei den Abgeordneten des Deutschen Bundestages am 17. Mai beobachten und in ihren Reden hören, beziehungsweise eben genau nicht hören. Der Leitartikel beginnt mit einer nüchternen Feststellung.

»Die Errichtung Israels beinhaltete die Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft, die hier bis 1948 existierte. Hunderttausende von Palästinensern wurden Flüchtlinge, ihre Dörfer wurden zerstört und ihr Land konfisziert, damit Juden statt ihnen darauf siedeln konnten.« [lv]

Statt dieser nüchternen Feststellung stellten die Abgeordneten die Geschichte vollkommen anders dar. Nach ihren Reden war Israel der Verteidiger, der sich gegen Hass und Antisemitismus wehren musste.

Der Artikel zerstört auch das Narrativ, dass die ethnische Säuberung lediglich eine Reaktion auf die Weigerung der arabischen Staaten gewesen sei, die Teilung Palästinas zu akzeptieren. Aber offensichtlich war der Versuch der israelischen Regierungen, die Geschichte umzuschreiben, so erfolgreich, dass auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gerne daran glaubten. Und so hält der Leitartikel fest:

»Die Beschreibung der Kriegsverbrechen, welche durch Israels Soldaten 1948 begangen wurden, Vertreibung, Plünderung, Morde und Vergewaltigungen, werden weggeschoben, und ihre Veröffentlichung wird als Unterminierung der Rechtfertigung des nationalen Projektes angesehen.« [lvi]

Und so erklärt der Artikel, wie Israel versucht, die Beweise für die Nakba verschwinden zu lassen, und dabei auch nicht vor Dokumenten halt macht, die längst bekannt sind.



[ii] United Nations: »Resolution 181(II). Future government of Palestine«, unispal.un.org, 29. November 1947, https://unispal.un.org/DPA/DPR/unispal.nsf/0/7F0AF2BD897689B785256C330061D253

[iii] Jeremy R. Hammond: »The Myth of the U.N. Creation of Israel«, Foreign Policy Journal, 26. Oktober 2010, https://www.foreignpolicyjournal.com/2010/10/26/the-myth-of-the-u-n-creation-of-israel/

[iv] Jewish Virtual Library: »Israel International relations: International Recognition of Israel«, https://www.jewishvirtuallibrary.org/international-recognition-of-israel

[v] Ahmad H. Sa'di und Lila Abu-Lughod: »Nakba: Palestine, 1948, and the Claims of Memory«, Colombia University Press, New York.

[vi] Ilan Pappe: »The Ethnic Cleansing of Palestine«, Oneworld Publications, London. – Kapitel IV

[vii] Ebd.: xii-xiii, 26, 48

[viii] Ebd.: 28

[ix] Ebd.: 39

[x] Dominiuq Vidal: »The expulsion of the Palestinians re-examined«, Le Monde diplomatique, Dezember 1997, https://mondediplo.com/1997/12/palestine

[xi] Ebd. und Ilan Pappe, »The Ethnic Cleansing of Palestine«, Oneworld Publications, 2006, London: xiii

[xii] Nahum Goldman: »The Jewish Paradox«, A Personal Memoir, Grosset & Dunlap, New York, 1978: 99

[xiii] David Clayman: »The Law of Return Reconsidered«, Jerusalem Center for Puvlic Affairs, Jerusalem Letters of Lasting Interest No. 318, 18 Tamuz 5755 / 16 July 1995, http://www.jcpa.org/jl/hit01.htm 

[xiv] The Knesset: »The State of Israel as a Jewish State«, http://knesset.gov.il/constitution/ConstMJewishState.htm

[xv] Neri Livneh: »How 90 Peruvians became the latest Jewish settlers«, 7. august 2002, The Guardian, https://www.theguardian.com/world/2002/aug/07/israel1
Yair altman: »The new Christian settlers«, Ynet.com,  4. November 2011,
https://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4056696,00.html 
Arnon Grunberg: »Opinion When You're Staying With West Bank Settlers, Here's How to Break the Ice«, Haaretz, 14. Januar 2019,
https://www.haaretz.com/middle-east-news/.premium-when-you-re-staying-with-west-bank-settlers-here-s-how-to-break-the-ice-1.6826695

[xvi] Yair altman: »The new Christian settlers«, Ynet.com,  4. November 2011, https://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4056696,00.html 

[xvii] Harry Ostrer: »A genetic profile of contemporary Jewish populations«, Nature, Nature Reviews Geneticsvolume 2, pages 891–898 (2001),  https://go.nature.com/2TmLPWm

[xviii] Ebd.

[xix] John Entine: »Jewish researcher attacks DNA evidence linking Jews to Israel«, Genetic Literacy Project, 13. Mai 2013, https://geneticliteracyproject.org/2013/05/13/jewish-researcher-attacks-dna-evidence-linking-jews-to-israel/

[xx] Rita Rubin: »'Jews a Race' Genetic Theory Comes Under Fierce Attack by DNA Expert«, Forward, 7. Mai 2013, https://forward.com/news/israel/175912/jews-a-race-genetic-theory-comes-under-fierce-atta/

[xxi] Shlomo Sand: »The Invention of the Jewish People«, Verso, London, 2009

[xxii] Patricia Cohen: »Book Calls Jewish People an 'Invention'«, The New York Times, 23. November 2009, https://www.nytimes.com/2009/11/24/books/24jews.html

[xxiii] Shlomo Sand: »The Invention of the Jewish People«, Verso, London, 2009

[xxiv] Harry Ostrer, Karl Korecki: »The population genetics of the Jewish people«, Human Genetics February 2013, Volume 132, Issue 2, pp 119–127, https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00439-012-1235-6

[xxv] John Entine: »Jewish researcher attacks DNA evidence linking Jews to Israel«, Genetic Literacy Project, 13. Mai 2013, https://geneticliteracyproject.org/2013/05/13/jewish-researcher-attacks-dna-evidence-linking-jews-to-israel/

[xxvi] Rita Rubin: »'Jews a Race' Genetic Theory Comes Under Fierce Attack by DNA Expert«, Forward, 7. Mai 2013, https://forward.com/news/israel/175912/jews-a-race-genetic-theory-comes-under-fierce-atta/

[xxvii] Tia Ghose: »Surprise: Ashkenazi Jews Are Genetically European«, Live Science, 8. Oktober 2013, https://www.livescience.com/40247-ashkenazi-jews-have-european-genes.html

[xxviii] Marta D. Joana B. Pereira Costa (Maria Pala, Verónica Fernandes, Anna Olivieri, Alessandro Achilli, Ugo A. Perego, Sergei Rychkov, Oksana Naumova, Jiři Hatina, Scott R. Woodward, Ken Khong Eng, Vincent Macaulay, Martin Carr, Pedro Soares, Luísa Pereira & Martin B. Richards): »'A substantial prehistoric European ancestry amongst Ashkenazi maternal lineages'«, Nature Communications 4, Article Number: 2543 (2013), 8. Oktober 2013, doi:10.1038/ncomms3543.

[xxix] Tyler Bridges: »David Duke's Last Stand-A quarter century ago, the former Ku Klux Klan grand wizard presaged Trump's coded messages about immigrants and suffering whites. Now Duke is considered yesterday's racist by the alt-right«, Politico, 3. November 2016, https://www.politico.com/magazine/story/2016/11/david-duke-louisiana-debate-214414

[xxx] Larry Derfner: »The late Benzion Netanyahu's appalling views on Arabs«, 972mag.com, 30. April 2012, https://972mag.com/the-late-benzion-Netanyahus-appalling-views-on-arabs/44215/

[xxxi] Harry Ostrer: »A genetic profile of contemporary Jewish populations«, Nature, Nature Reviews Geneticsvolume 2, pages 891–898 2001: 891, https://go.nature.com/2TmLPWm

[xxxii] Philip Reeves: »On Multiple Fronts, Russian Jews Reshape Israel«, NPR, 2. Januar 2013, https://www.npr.org/2013/01/02/168457444/on-multiple-fronts-russian-jews-reshape-israel

[xxxiii] Allan C. Brownfeld: »Non-Jewish Immigrants Forcing Israel to Choose Between Being a “Jewish” State and a Democracy«, Washington Report, April 2000, https://www.wrmea.org/000-april/non-jewish-immigrants-forcing-israel-to-choose-between-being-a-jewish-state-and-a-democracy.html

[xxxiv] Barak Ravid: Israeli education minister calls intermarriage rate of U.S. Jews "second Holocaust", Channel 13 news, 9. Juli 2019, https://www.axios.com/rafi-peretz-second-holocaust-intermarriage-jews-us-359a9bc6-ae75-46cb-8844-32da55c086d8.html?fbclid=IwAR227RgMeCCmxCNa9AuW56T2_lZpwl8n9Jqvzj_NChngzF6O20Y6Z8E7AZw

[xxxv] AP: »Israeli right condemns Arab-Jewish celebrity marriage as threat«, Deutsche Welle, 12. Oktober 2018, https://www.dw.com/en/israeli-right-condemns-arab-jewish-celebrity-marriage-as-threat/a-45855206-0

[xxxvi] Julie Nathan: »Can There Be Judaism Without Zionism?« ABC, 1. August 2017, https://www.abc.net.au/religion/can-there-be-judaism-without-zionism/10095546

[xxxvii] Jochen Mitschka (Übersetzung): »Torah Jews«, NIBE Medien, 19. Mai 2019, https://www.youtube.com/watch?v=rHhlTaDJBbI

[xxxviii] Julie Nathan: »Antisemitism on parade«, J-Wire, 24. Februar 2017, http://www.jwire.com.au/antisemitism-on-parade/

[xxxix] Herzl, Theodor Herzl: »Complete Diaries, Vol II«, Hertzl Press, 1960, New York: 711

[xl] Oded Yinon: »A Strategy for Israel in the Nineteen Eighties«, redressonline.com, März 2016, http://www.redressonline.com/wp-content/uploads/2016/03/A-Strategy-for-Israel-in-the-Nineteen-Eighties-Oded-Yinon.pdf  

[xli] Yehudit Auerbach: »'Attitudes to an Existence Conflict: Allon and Peres on the Palestinian Issue, 1967-1987'«, Conflict Resolution, Vol 35 Issue 3, pp. 519-54, DOI: 10.1177/0022002791035003006.

[xlii] Avi Shlaim: »The Iron Wall«, W. W. Norton Company, New York, 2001

[xliii] Reuven Pedatzur: » The 'Jordanian Option,' the Plan That Refuses to Die«, Haaaretz, 25. Juli 2007, https://www.haaretz.com/1.4954947

[xliv] Tania Reinhart: »The Road Map to Nowhere«, Verso, London, 2006:51

[xlv] AIC:»'Jerusalem: facts and figures'«, Alternative Information Center, Dezember 2011, Jerusalem and Beit Sahour, Palästina:5-6

[xlvi] United Nations: »Resolution 242 (1967) S/RES/424 (1967)«, UN Security Council, 22. November 1967, https://unispal.un.org/DPA/DPR/unispal.nsf/0/7D35E1F729DF491C85256EE700686136

[xlvii] Nasser ISHAQ und Pekka HAKALA: »Area C:More than 60 % of the occupied West Bank threatened by Israeli annexation«, European Parliament – Directorate-General for external Policies, April 2013, http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/briefing_note/join/2013/491495/EXPO-AFET_SP(2013)491495_EN.pdf

[xlviii] TOI Staff: »Netanyahu ally: West Bank annexation would be 'a disaster'«, Times of Israel, 31. Dezember 2016, https://www.timesofisrael.com/netanyahu-ally-west-bank-annexation-would-be-a-disaster/

[xlix] Marwan Bishara:»Palestine Israel: peace or apartheid«, Zed Books, New York, 2001:11-12

[l] ICJ: »International Court of Justice finds Israeli barrier in Palestinian territory is illegal«, UN News, 9. Juli 2004, https://news.un.org/en/story/2004/07/108912-international-court-justice-finds-israeli-barrier-palestinian-territory-illegal

[li] Shir Hever: »'The separation wall in east Jerusalem: economic consequences'«, Alternative Information Center, January-February, Jerusalem und Beit Sahour, Palästina, 2007:15-17, 20-21, 52-56

[lii] Laura Phillips, Arianna Lissoni, Ivor Chipkin: »Bantustans are dead - long live the Bantustans«, Mail&Guardian, 11. Juli 2014, https://mg.co.za/article/2014-07-10-bantustans-are-dead-long-live-the-bantustans

[liii] Hagar Shezaf: »Burying the Nakba: How Israel Systematically Hides Evidence of 1948 Expulsion of Arabs«, Haaretz, 5. Juli 2019, https://www.haaretz.com/israel-news/.premium.MAGAZINE-how-israel-systematically-hides-evidence-of-1948-expulsion-of-arabs-1.7435103

[liv] Ebd.

[lv] Haaretz: »Editorial // The Nakba Isn't Going Away«, 7. Juli 2019,  https://www.haaretz.com/opinion/editorial/the-nakba-isn-t-going-away-1.7451736

[lvi] Ebd.