Machen nichtkommerzielle Buchprojekte Sinn? (24.10.2025)

 

Bücher sind wichtig, weil sie Ideen, Geschichte und Fakten „verewigen“. Um das zu verhindern wurden sie in der Vergangenheit verbrannt, Autoren und Verlage verfolgt und sind sie seit der Zeit des Kopierens in Klöstern von der Gnade Herrschender, oder neuerdings von der Gnade des Marktes abhängig.

Waren es früher Bischöfe und Monarchen, dann Politiker und die Justiz, ist es heute „der Markt“, der „regulierend“ eingreift. Bücher werden hochgelobt, mit Steuergeldern gefördert und Autoren mit Auszeichnungen bekannt gemacht, während andere totgeschwiegen, wenn erwähnt, und dann verleumdet, unterdrückt oder als politisch unkorrekt verfolgt werden. Was natürlich den „Markt“ bestimmt.

Warum Bücher wichtig sind

Ein gutes Beispiel sind die Bücher von Ivan Katchanovski über die Schüsse auf dem Maidan, oder seine wissenschaftlichen Ausführungen über den Russland-Ukraine-Konflikt. Darüber hatte ich bereits berichtet, weshalb ich nicht weiter auf die Einzelheiten in diesen Fällen eingehen möchte. Ein anderes Beispiel, wie wissenschaftlich korrekte Informationen unterdrückt werden ist das Urteil des Kammergerichtes Berlin vom 18. September 2025, AZ: 10 U 95/24. Demnach durfte LinkedIn einen juristischen Beitrag mit dem Titel „Eine COVID-19-Impfpflicht ist verfassungswidrig“ sperren (inklusive Sperrung des Nutzerkontos) – Mitautoren waren u.a. namhafte Rechtsprofessoren. Dabei ging es um https://7argumente.de, und es ist nur der nächste Schritt, auch diese Seite zu sperren, sollte sie Reichweite erhalten. Dieser Beitrag habe nach dem Kammergericht Berlin den Feststellungen der WHO noch in weitaus größerem Ausmaß widersprochen, als die Angemessenheit einer Impfpflicht mit den Behauptungen negiert würde, Impfungen gegen die Corona-Pandemie seien nicht nur nicht sicher, sondern hätten ein bisher nie dagewesenes Risikopotential im Hinblick auf unter anderem eine nicht hinreichende Untersuchung der Impfstoffe, gemessen an der Gefährlichkeit und Häufigkeit der vom Paul-Ehrlich-Institut dokumentierten Nebenwirkungen der Impfung sowie in Bezug auf eine unerklärt hohe Anzahl von Todesfällen, die im zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen stünden. Mit anderen Worten, wir sind zurück in der Zeit, als Bischöfe darüber entschieden, welche Bücher in den Klöstern dupliziert werden, welche in den „Giftschrank“ kommen oder verbrannt werden müssen. Und nur durch „Verewigung“ in Buchform durch alternative Stimmen, werden solche zeitgenössische Vorgänge konserviert.

Die Frage lautet also, ob nichtkommerzielle Buchprojekte eine Chance haben, Teil der deutschsprachigen Geschichtsschreibung zu werden. Um das herauszufinden, wurde im Jahr 2021 der gemeinnützige Verein „Der Politikchronist e.V.“ gegründet. Mit viel persönlichem Einsatz wurde nach einer Startfinanzierung über Spenden eine eigene Webseite und Eigenvertrieb organisiert. Aber nachdem die Software der Internetseite aus der Unterstützung mit Updates lief, und ständig angegriffen wurde, musste der Eigenvertrieb aufgegeben werden, weil der Aufwand zu groß wurde.

Welche Ziele sollten verfolgt werden?

Der Verein versuchte, nicht die möglichen „Profite“ entscheidend für die Auswahl von Buchprojekten zu machen, sondern suchte unbeachtete Fakten, die aber der Meinung des Vereins zufolge lohnenswert waren, für die Allgemeinheit und zukünftige Generationen in Deutsch zur Verfügung gestellt zu werden. Gleichzeitig sollte die Idee der „Creative Commons“ Lizenz verbreitet werden. Weil Wissen leichter verbreitbar gemacht werden sollte. Dann sollten die Bücher so günstig sein, dass sie einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich werden.

Nun geht aber „Kleinauflage“ nicht zusammen mit „kostengünstiger Druck“, so dass die im Lauf der Zeit entstehenden Kosten durch Vorfinanzierung von Büchern, durch Datenbankgebühren, Softwarekosten, Steuerberater und, da die eigene Homepage ausfiel, erhöhten Vertriebskosten, usw. usw., eine Einnahmen/Ausgaben-Schere entstand, die immer enger wurde, obwohl die Organisation nur mit ehrenamtlichen Mitarbeitern arbeitete.

Der Verein steht jetzt vor der Frage, ob nichtkommerzielle Buchprojekte noch eine Chance haben, wenn man gleichzeitig zu viele Ziele erreichen will:

  • Tests von Projekten wie Jahrbücher mit winzigen Auflagen, um aufzuzeigen, wie prinzipiell flüchtige Internetinhalte dauerhaft festgehalten werden können.
  • Günstige Buchpreise
  • Nichtkommerzielle freie Kopierbarkeit
  • Unterstützung des Buchhandels durch Vertrieb darüber
  • Nischenmeinungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen
  • Teil der deutschen Geschichtsschreibung zu werden durch Aufnahme in die staatlichen Bibliotheken

Wie sehen zukünftige Projekte aus?

Und es sieht ganz so aus, als ob der Verein Teile dieser Ziele aufgeben muss. Derzeit in der Überlegung sind:

  • Aufgabe von Nischenprojekte wie Jahrbücher
  • Erhöhung der Buchpreise
  • Kein Vertrieb mehr über den Buchhandel

Im schlimmsten Fall, würde man mit einem Auge auf die möglichen Absatzmöglichkeiten schielen müssen, bevor man sich für ein Projekt entscheidet. Aber wäre das nicht ein Verrat am Grundgedanken, gerade Nischenprojekten, die bei kommerziellen Verlagen unbeachtet bleiben, eine Chance zu geben?

Wissenschaftsverlage verlangen zwischen 1.400 und über 20.000 Euro für eine Veröffentlichung, sogar in rein digitaler Form, ohne gedruckte Form. Wobei der Preis stark vom „Wissenschaftsranking“ abhängig ist. Was die Frage aufwirft, ob gedruckte Bücher, welche den größten finanziellen Aufwand verursachen, vielleicht gar nicht mehr zeitgemäß sind, und rein digitale Ausgaben zumindest für ein nichtkommerzielles Projekt wie „Der Politikchronist e.V.“ eine Alternative darstellen könnten. Vielleicht ist der Verein zu altmodisch, auf gedruckten Versionen neben den digitalen zu bestehen? Würden Sie Bücher lesen, die es nur in digitaler Version gibt? Und werden die Bibliotheken nicht digitale Versionen schneller bereinigen oder in „Giftschränke“ packen können, als gedruckte Versionen?

Diskutieren Sie mit dem Autor, der erster Vorsitzender des Vereins ist, und die Jahreshauptversammlung vorbereitet, in den Kommentaren weiter unten darüber. Der Autor kommentiert tagesaktuelle Themen am virtuellen Stammtisch unter https://x.com/jochen_mitschka.

Erstveröffentlichung unter: https://tkp.at/2025/10/24/machen-nichtkommerzielle-buchprojekte-sinn/